
Neue Therapie bei Lungenkrebs
Für Patienten mit metastasiertem Lungenkrebs gibt es künftig eine neue Behandlungsmethode neben der klassischen Chemotherapie. Weist ihr Tumor eine bestimmte Genmutation auf, kann ein neuer zielgerichteter Wirkstoff eingesetzt werden. Für die betroffenen Patienten bedeutet dies, dass sie im Schnitt ein weiteres Jahr mit dieser Krankheit überleben. Dies konnten u.a. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) in zwei internationalen Studien nachweisen. Die Ergebnisse der Gesamtanalyse wurden jetzt in einem der renommiertesten Fachmagazine für Onkologie, The Lancet Oncology, veröffentlicht. Das Lungenkarzinom, im Volksmund Lungenkrebs, ist eine der häufigsten onkologischen Erkrankungen. 55.600 Personen erkrankten 2014 in Deutschland neu daran, verlässlichen Schätzungen zufolge. Das Lungenkarzinom ist bei Frauen die dritthäufigste und bei Männern die zweithäufigste Krebserkrankung. „Bislang wurden die Betroffenen vor allem chemisch therapiert. Künftig können wir sie viel zielgerichteter behandeln. Sogar dann, wenn sich bereits Metastasen in ihrem Körper gebildet haben“, erklärt Prof. Dr. Martin Schuler, Studienleiter in Deutschland und Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) am UK Essen. Voraussetzung ist, dass sie zu den 12 bis 15 Prozent der Patienten gehören, deren Tumor eine bestimmte Genmutation aufweist: EGFR Exon 19. Betroffene können dann mit dem Wirkstoff Afatinib behandelt werden. Die neue Therapie verbessert die Prognose der […mehr lesen]